Studienreisen & Exkursionen

“Die beste Bildung findet ein Mensch auf Reisen” so formulierte es einst Goethe. Wir eröffnen Ihnen mit unseren Studienreisen & Exkursionen ganz besondere Türen zu Menschen, Themen, Regionen und Kulturen. Sie finden bei uns im eEFB und seinen Regionalstellen keine Angebote von der Stange. Alle Studienreisen und Exkursionen sind speziell zu einem aktuellen Thema und für eine Zielgruppe entwickelt. Hier lernen Sie mit allen Sinnen Neues kennen.

Sie finden bei uns viele unterschiedliche Bildungsreisen

Kurze Tagesexkursionen, besondere Pilgerangebote, Gedenkstättenfahrten und thematische Studienreisen im In- und Ausland. Einige Angebote sind zusätzlich als Bildungsurlaub zugelassen. 

Die Bildungsreisen bieten die Möglichkeiten Erfahrungen im Austausch mit anderen Menschen hautnah vor Ort zu sammeln. Unsere Angebote laden dazu ein, sich mit einem neuen Thema, einem anderen Land, einer anderen Kultur oder Religion unter fachkundiger Reiseleitung auseinander zu setzen.

Beispiele von Bildungsreisen

  • Studien- und Begegnungsreisen z. B. in die Türkei, den Oman, nach Jordanien, in das Baltikum, nach Usbekistan, nach Polen, nach Rumänien, nach Japan, nach Ghana, nach Südafrika sowie nach Andalusien, Marokko oder Schottland
  • Tages-Exkursionen zu Museen mit pädagogischen Themenführungen
  • Tages-Exkursionen zu Kirchen, Moscheen und Synagogen
  • Pilgerreisen entlang der Jakobswege, des Olavswegs u.a.
  • Literaturreisen, z. B. auf den Spuren von Thomas Mann in Lübeck
  • Studienreisen zu besonderen Projekten, z. B. der Quartiersarbeit, Waldenser Kirche
  • Gedenkstättenfahrten zu Gedenkorten des Nationalsozialismus und Holocaust

FAQ - Fragen zu Studienreisen & Exkursionen

Bildungsreise wird als Oberbegriff für verschiedene Reiseformate verwendet. Zu den Formaten zählen Studienreisen, Exkursionen und Pilgerangebote.

Alle Bildungsreisen können Sie bei uns unter www.ev-bildung.de/bildungsreisen-tagesexkursionen.html finden. Jährlich bietet das eEFB mit seinen Regionalstellen ca. 100 Studienreisen und 200 Exkursionen an.

Studienreisen sind Urlaubsfahrten mit einem vielfältigem Bildungsprogramm und einer Dauer von etwa 8 – 15 Tagen. Sie tauchen bei einer Studienreise in ein Land, seine Geschichte und ein besonderes Thema ein. Sie entdecken bei einer Studienreise neue vielfältige Aspekte. Studienreisen sind ganz besonders intensive Bildungsreisen. 

Oft gehen Studienreisen in ein fernes unbekanntes Land. Sie erhalten Informationen über das Land, seine Menschen, seine Kultur, die politischen Verhältnisse und eine spezielles Bildungsthema. Sie werden auf der Reise  begleitet und machen sich auf der Studienreise ein eigenes Bild. Sie eignen sich auf einer Studienreise neues Wissen an. Das Bildungsprogramm wird dabei ganz vielfältig in unterschiedliche Aktivitäten gepackt. Sie besuchen Orte unter sachkundiger Führung, Sie sprechen mit Menschen vor Ort, Sie werden inspiriert und angeleitet, selbständig Neues zu entdecken und zu erkunden, Sie diskutieren mit der Reisegruppe und sprechen mit der Reiseleitung über das Erlebte. Sie ordnen das Neue in Ihr Weltbild ein und kehren mit einem prall gefüllten Rucksack an neuen Erfahrungen und Wissen nach Hause zurück. Studienreisen leben von den Begegnungen, vom Unbekannten – Sie reisen und studieren.

 

Exkursionen sind kleinere Unternehmungen - mit kürzerer Dauer  und einem kleinen Bildungsprogramm. Hier entdecken Sie fast vor der Haustür Neues. Exkursionen können einen halben Tag bis zu mehreren Tagen umfassen. Exkursionen finden häufig in Deutschland, quasi vor der Haustür statt.

Unter Pilgern versteht man eine Reise zu einem religiösen oder spirituellen Ort. Oft ist der Ort nur ein Ziel. Pilgern ist häufig ein Reise zu sich selbst. 

Pilgern hat ein lange Tradition in vielen Religionen. Man findet die Form des Pilgerns im Islam, dem Christentum, dem Judentum, dem Hinduismus und dem Buddhismus. 

Pilgern kann auch als kurze Auszeit vor der Haustür, für ein paar Stunden stattfinden. Sicherlich haben Sie schon einmal was von „Pilgern im Pott“ oder „Stadt-Pilger-Touren“ gehört. Pilger-Touren können aber auch über mehrere Tage, sogar Wochen oder Jahre gehen. Manche Menschen sagen, ihr ganzes Leben sei eine einzige Pilgertour oder „Pilgern ist beten mit den Füßen“.

Das Wort Pilger leitet sich ab vom lateinischen Wort peregrinus, der Fremde. Ein Pilger oder eine Pilgerin ist also jemand in der Fremde.

Ja, auch die Evangelen, also die Protestanten unter den Christen, pilgern. Martin Luther, der Gründungsvater der Protestanten, war ursprünglich gegen das Pilgern. Nicht gegen das Pilgern als „unterwegs sein zu Gott“ richtete sich seine Kritik, sondern gegen das Pilgern, das einem Zweck wie der Vergebung von Sünden nacheifert, was damalige Praxis war. Dieses Pilgern, um Gottes Vergebung zu verdienen, widersprach Luthers reformatorischer Erkenntnis.

Luther meinte stattdessen, dass Gott den Menschen seine Liebe schenkt, einfach so, jeden Tag neu. Das Pilgern war für Martin Luther ein zu äußerliches Geschehen – nur auf die Belohnung ausgerichtet. Für ihn war das wichtig, was sich im Herzen eines Menschen tut. Hinter der heutigen evangelischen Pilgerpraxis steht der Wunsch nach körperlicher und spiritueller Erfahrung in einer oft hektischen Welt. Nicht das Ziel – wie eine bestimmte Kirche oder ein Heiligengrab – oder die Belohnung für den Weg stehen im Mittelpunkt, sondern das Unterwegssein, die Begegnung mit anderen Menschen, mit sich selbst, mit der Natur, mit Tieren und mit Gott.

Zum evangelischen pilgern in der Gruppe gehören Lieder, biblische oder meditative Impulse und auch die Stille. So kommen Glaube und Gedanken in Bewegung. So werden Erfahrungen geteilt. So erleben Pilgernde Spiritualität auf dem Weg, alleine und miteinander. So genießen Pilgernde das, was jeder Schritt ihnen schenkt und Sie kommen gestärkt an Leib und Seele nach Hause zurück.

Eine Gedenkstättenfahrt ist eine Bildungsreise zu einem historischen Gedenkort. Wie sprechen bei einer Gedenkstättenfahrt meistens von einer NS-Gedenkstätte, um sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust auseinanderzusetzen. 

Eine Liste der Gedenkorte in Europa, die mit der Zeit des Nationalsozialismus 1933 - 1945 und des 2. Weltkrieg von 1939 – 1945 in Zusammenhang stehen finden Sie z.B. hier: https://www.gedenkorte-europa.eu/

Ziel einer Gedenkstättenfahrt ist es, durch den Besuch authentischer Orte ein besseres Verständnis für die Verbrechen zu entwickeln, die Erinnerungskultur zu fördern und Erkenntnisse für die bessere Gestaltung des sozialen, kulturellen und politischen Leben in der Gegenwart und Zukunft zu gewinnen. Frei nach dem Motto “Nie wieder ist jetzt” oder “Nicht vergessen, um das Morgen besser gestalten zu können”. Diese Formulierungen drücken den Wunsch und die Notwendigkeit aus, aus der Geschichte zu lernen und gegen jede Form von Diskreminierung, Rasissmus und Gewalt einzutreten. Der Gedanke “Erinnern statt Vergessen” der häufig auch in diesem Zusammenhang formuliert wird, bezeugt den Respekt vor den Opfern und gedenkt ihrer Leiden und Schmerzen.

Gedenkstätten und Erinnerungsorte gibt es aber überall auf der ganzen Welt. Sie haben nicht nur etwas mit der deutschen Geschichte oder einer Epoche zu tun. Sie sind jedoch immer mit besonderen Verbrechen verbunden, z.B. das Memorial Center nahe Srebrenica (Bosnien und Herzegowina) erinnert an den Völkermord von 1995 an der muslimisch geprägten Bevölkerungsgruppe der  Bosniaken https://srebrenicamemorial.org/en,  das Memorial in Jerewan (Armenien) erinnert an die Opfer des Völkermords an den Armeniern 1915 oder das Gedenkzentrum Choeung EK in der Nähe von Phnom Penh, das bekannteste der sogenannten Killing Field, erinnert an die Opfer der Rothen Khmer von 1975 – 1979.

Gedenkstättenfahrten sind eindrückliche und nachhaltig prägende Bildungsreisen. Sie erzeugen oft vielfältige Betroffenheit, verstörende Gedanken und Gefühle. Deshalb ist es gut, dass Gedenkstättenfahrten im eEFB und seinen Regionalstellen von erfahrenen und pädagogisch versierten Reiseleiter*innen begleitet werden. Sie helfen dabei, den Blick wieder nach vorne zu richten und sich kraftvoll, empathisch und sensibel zugleich für eine gute und bessere Zukunft einzusetzen.

Impressionen und Bilder von Studienreisen und Exkursionen